Überall dort, wo das "Bleib deinem Becher treu"-Logo an der Tür oder im Schaufenster angebracht ist, können Kunden auf Mehrweg statt Einweg setzen.
In Mannheim landen jeden Tag 32.000 Einwegbecher aus Plastik, Papier und oft auch recycelten Materialien im Müll. Doch ganz unabhängig von dem Material geht mit der Verwendung von Einwegbechern eine enorme Ressourcenverschwendung an Holz, Kunststoffen, Wasser und Energie einher. Ein weiteres Problem stellt die Entsorgung dar. Durch die Kunststoffbeschichtung ist ein vollständiges Recycling kaum möglich. Viel zu oft landen die leeren Becher auch gar nicht im Abfalleimer, sondern auf der Straße oder in der Natur. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern führt auch zu mehr Kosten für die Stadtreinigung und weiteren Umweltfolgen.
Der Kampagnenbecher besteht aus dem Material SAN (Styrol-Acrylnitril-Copolymer), der Deckel besteht aus dem Material TPE (thermoplastische Elastomere) und der Verschluss wird aus dem Material PP (Polypropylen) hergestellt. Hersteller der Becher ist die Firma Ornamin-Kunststoffwerke GmbH & Co. KG mit Sitz in Minden (Westfalen). Für alle Materialen, die für Geschirrteile verwendet werden, liegen die gesetzlich verpflichtenden Erklärungen, wonach das Produkt der für Deutschland und Europa verbindlichen Bedarfsgegenständeverordnung (EU) 10/2011 (sogenannte Konformitätserklärung) vor. Somit ist gewährleistet, dass die Becher für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet und somit gesundheitlich unbedenklich sind.
Im Gegensatz zu den derzeit als „gesundheitsschädlich“ bezeichneten „Bambusbecher“ (siehe https://www.test.de/Bambusbecher-im-Test-Die-meisten-setzen-hohe-Mengen-an-Schadstoffen-frei-5496265-0/ vom 23.07.2019) wird der Kampagnenbecher ohne Melamin gefertigt. Dieses Material wurde aufgrund der Schadstoffe und der damit verbunden Gesundheitsgefahr bereits bei der Konzeption der Kampagne und der damit verbundenen Auswahl eines geeigneten Mehrwegbechers ausgeschlossen. Stattdessen wird ein hochwertiger thermoplastischer Kunststoff verwendet, der spülmaschinenfest und mikrowellengeeignet ist. Konkret handelt es sich dabei um die lebensmittelechten Materialien SAN (Becher), TPE (Deckel) sowie PP (der dazugehörige Verschluss). Bei der Herstellung wird auf nicht lebensmitteltaugliche Weichmacher, schwermetallbasierte Farbpigmente und Bisphenol A verzichtet. Die Fertigung erfolgt durch die Firma ORNAMIN ausschließlich in Minden (Westfalen) und wird bei regelmäßigen, mehrmals im Jahr stattfindenden unangemeldeten Kontrollen durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Minden-Lübbecke auf Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zum Schutze des Verbrauchers überprüft.
Neue Becher und Deckel sind in geringer Stückzahl in der Klimaschutzagentur Mannheim in D2, 5-8 erhältlich. Eine Neuauflage ist nicht mehr vorgesehen.
Hinsichtlich der Dauer und Temperatur der Behandlung und Lagerung bei Kontakt mit dem Lebensmittel gelten folgende Hinweise durch den Hersteller:
- Mikrowellengeeignet. Das Geschirr sollte nur befüllt erhitzt werden.
- Temperaturbeständigkeit während der Mahlzeiten: Dauertemperaturbeständigkeit von -30° C bis +70° C. Kurzfristige Erwärmung auf 100°C für ca. 1 Minute wie z.B. beim Einfüllen von heißen Speisen oder Getränken möglich. Erhitzen des Geschirrs oder Nutzung als Kochutensil sind ausdrücklich zu vermeiden.
- Temperaturbeständigkeit während der Reinigung: bis + 95° C. Kurzfristige Erwärmung auf 100° C für ca. 5 Minuten möglich.
- Spülmaschinenfest, möglichst keine Verwendung von chlorhaltigen Spülmittelnund aggressiven Säuren (z.B. Salz oder Schwefelsäuren, wässrige Ammoniak, Lösungen)
- Geeignet zum Tiefkühlen.
Der Becher fasst eine Füllmenge von 400 ml und ist dank des verschließbaren und dichten Deckels ideal für die Nutzung unterwegs. Er passt auf viele handelsübliche Becherhalter im Auto, auf dem Fahrrad, am Kinderwagen und ist platzsparend stapelbar. Darüber hinaus ist er spülmaschinenfest, mikrowellengeeignet und verfügt über eine gute Haptik. Er erfüllt alle Hygienestandards und enthält weder BPA noch Schadstoffe.
Grundsätzlich gilt, dass die Befüllung privat mitgebrachter Mehrwegbecher im Einzelhandel und bei Gastronomen rechtlich nicht verboten ist und oft schon gelebte Praxis ist. Vor allem dank offizieller Stellungnahmen durch Bundes- und Landesbehörden konnten zahlreiche Unsicherheiten hinsichtlich der Hygienevorgaben in den letzten Jahren ausgeräumt werden. So hat auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dazu eine landesweit gültige Einschätzung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg veröffentlicht:
„Es gibt u.E. keine konkrete lebensmittelhygiene-rechtliche Vorschrift, die das Mitbringen von eigenem Geschirr zum Befüllen durch die Verkäufer von Lebensmitteln verbietet. (…) Es liegt somit in der eigenen Risikoabwägung des Lebensmittelunternehmers, ob er das Befüllen von mitgebrachten Mehrweggefäßen zulässt. Falls ausschließlich augenscheinlich saubere Gefäße vom Lebensmittelunternehmer angenommen werden, spricht im Falle des Abfüllens von Kaffee oder anderen Heißgetränken aufgrund des geringen Risikopotentials dieses Lebensmittels nichts gegen die Verwendung mitgebrachter Gefäße.“*
Auch im Rahmen dieser Kampagne wurde in Zusammenarbeit mit der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde ein Hygieneleitfaden für die teilnehmenden Betriebe erstellt. Becher, die im Tauschsystem zurückgegeben werden, werden mit Industriespülmaschinen gereinigt und damit wie Porzellan behandelt. Der Umgang mit Bechern, die der Kunden zur direkten Wiederbefüllung mitbringt, ist von Betrieb zu Betrieb wiederum unterschiedlich. Hierbei gelten grundsätzlich die „Empfehlungen für Coffee to go-Anbieter zur hygienisch einwandfreien Befüllung privat mitgebrachter Mehrwegbecher in Einzelhandel und Gastronomie“ der Deutschen Umwelthilfe.*
*Deutsche Umwelthilfe e.V.: Hygieneaspekte bei der Wiederbefüllung privat mitgebrachter Coffee to go-Becher, Stand: 19.07.2016
Von der Herstellung bis zur Entsorgung: Bei der Auswahl des Kampagnenbechers wurden alle Aspekte der Nachhaltigkeit beachtet. Die Verarbeitung des hochwertigen Qualitätskunststoffs erfolgt unter niedrigen Temperaturen von ca. 200 Grad. Damit wird der Becher deutlich energiesparender hergestellt als z.B. Glas und Porzellan. Auch beim Transport wird durch das geringere Eigengewicht Energie gespart und damit Emissionen vermindert. So überzeugt er durch seinen geringen Energieverbrauch bei der Herstellung, die kurzen Transportwege in Deutschland, die lange Haltbarkeit dank des hochwertigen, bruchstabilen Qualitätskunststoffs sowie die Wiederverwertbarkeit: Die Herstellerfirma Ornamin nimmt ausgemusterte und beschädigte Becher zurück und recycelt diese.
Ob aus nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus oder aus Biokunststoffen: Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Mehrwegbechern, die als besonders umweltfreundlich beworben werden. Entscheidend für die Ökobilanz ist aber nicht das Material, sondern wie oft der Becher genutzt wird. Viele Becher aus nachwachsenden Rohstoffen sind weniger langlebig und beeinflussen den Geschmack der Getränke. Außerdem kommt hinzu, dass diese Becher nicht recycelbar sind und damit nicht in die Biotonne oder auf den Kompost gehören. Denn erst durch die Beigabe eines Kunststoffs werden diese Becher stabil und damit spülmaschinengeeignet.
Beschädigte Becher können direkt bei der Klimaschutzagentur abgegeben werden. Wenn der Schaden unter die Herstellergarantie fällt, wird der beschädigte Becher gegen einen neuen getauscht. Alle beschädigten Becher werden an die Herstellerfirma Ornamin zum fachgerechten Recycling weitergegeben.
Seit Januar 2023 gilt die gesetzliche Mehrwegangebotspflicht. Diese verplichtet alle, die Essen und/oder Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anbieten, die Nutzung von Mehrweggeschirr vor Ort zu vereinfachen. Konkret bedeutet das für große Betriebe eine Mehrwegverpackung für die Kundschaft vorzuhalten. Kleine Betriebe mit einer Verkaufsfläche von bis zu 80 Quadratmetern (inklusive frei zugänglicher Sitz- und Aufenthaltsbereiche) und weniger als fünf Beschäftigten müssen es ermöglichen, mitgebrachte Gefäße der Kundschaft zu befüllen. Die Klimaschutzagentur hilft bei allen Fragen rund um dieses Thema mit kostenfreier Beratung. Mehr Infos gibt es zudem hier
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